Das Spiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig war im Februar einer der traurigen Tiefpunkte der Saison. Nun stehen sich beide Mannschaften am Samstagabend erneut im Dortmunder Signal Iduna Park gegenüber. Während die Verantwortlichen des BVB und viele Fans beider Vereine auf eine friedliche Begegnung hoffen, hat ein Teil der Dortmunder Fanszene erneut Proteste gegen das Konstrukt RB angekündigt.
In einem offenen Schreiben forderte das Bündnis Südtribüne Dortmund die Fans des BVB dazu auf, sich vor dem Spiel zu sammeln, um ein Zeichen gegen RB Leipzig zu setzen. Mit einem Protestmarsch will man gegen den jungen Klub aus Sachsen protestieren. Die Vorkommnisse im vergangenen Winter sind dem Schreiben zufolge kein Grund, nun aufzugeben. Man wollte von der Devise, die auch schon im letzten Heimspiel gegen Leipzig gegolten habe, in keinem Falle abweichen und zeigen, dass man Fanatismus, Treue und eine freie Fankultur nicht kaufen kann.
Dass man bei den Protesten auf Gewalt verzichten sollte, erwähnen die Autoren des Schreibens allerdings nicht. Die Südtribüne Dortmund umfasst nach eigenen Angaben rund 2200 Mitglieder und spricht damit nur für einen kleinen Teil der Dortmunder Fans.
Auf Seiten des Vereins und der Polizei tut man währenddessen alles dafür, um eine Wiederholung der unschönen Szenen vom Februar zu vermeiden. Damals waren rund 8000 Leipziger Unterstützer nach Dortmund gereist, wo man auf viele aggressive Fans der Gastgeber traf. Die Fans von RB Leipzig und der Verein waren während des Spiels nicht nur massiv beleidigt worden, es kam auch zu Angriffs- und Verfolgungsszenen vor dem Stadion. Aufgrund der Szenen musste Dortmund anschließend ein Heimspiel vor einer leeren Südtribüne austragen.
Die Polizei hat aufgrund der Vorkommnisse ihre Mannstärke deutlich erhöht. Während im Februar 237 Beamte im Einsatz waren, sollen es nun über 1000 Mann sein. Zugleich äußerte sich Einsatzleiter Edzard Freyhoff im Vorfeld des Spiels sehr scharf. Wer pöbelt oder Gästefans angreift, wird schnell mit den Polizeikräften konfrontiert werden. Die Einsatzschwelle soll sehr niedrig sein. Auch die Fans der Leipziger haben aus den Ereignissen im Hinspiel Konsequenzen gezogen. Von den 8000 angebotenen Karten wurden dieses Mal nur knapp 3000 an die RB-Fans verkauft.