Rund eineinhalb Wochen nach dem Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund hat die Polizei den mutmaßlichen Attentäter festgenommen. Es handelt sich um einen Mann aus dem Raum Tübingen.

Der 28-Jährige befand sich seit einer Woche im Visier der Behörden. Nach umfangreichen Ermittlungen und Observationen folgte schließlich die Verhaftung. Das Motiv des Mannes war wohl Habgier. So hatte er durch seinen Anschlag auf den Mannschaftsbus so viele Spieler des BVBs wie möglich töten oder verletzten wollen, um den Aktienkurs des Vereins nach unten zu treiben. Mit sogenannten Put-Optionen wollte er anschließend ein Vermögen verdienen. Bei den Optionen handelt es sich praktisch um Wetten, mit denen man gegen den Aktienkurs eines Unternehmens setzen kann.

Der Tatverdächtige hatte im Vorfeld des Anschlags wohl einen Kredit aufgenommen und mehrere Tausend dieser Put-Optionen gekauft. Auch hielt er sich am Tag des Bombenanschlags im BVB-Mannschaftshotel L’Arrivée auf, wo er ein Zimmer mit Blick auf den Tatort bewohnte. Von diesem aus könnte er die Zündung der Bomben ausgelöst haben.

Der Anschlag verlief allerdings nicht wie geplant. Die zweite Bombe war zu hoch über dem Boden platziert und verfehlte so weitestgehend den Bus. Hätte die Bombe niedriger gelegen, wären vermutlich nicht nur ein Polizist und ein Spieler des BVB verletzt worden.

Verbindungen zu terroristischen Zellen scheint der Tatverdächtige nicht zu haben. Die gefundenen Bekennerschreiben wurden wohl platziert, um den Anschein eines IS-Anschlags zu erwecken. Allerdings zweifelten die Behörden schon früh die Schreiben an, da sie sehr dilettantisch verfasst waren. Trotzdem rückten zunächst zwei Islamisten in das Fadenkreuz der Ermittler. Der deutsche und der irakische Verdächtige hatten jedoch keine Verbindung zu dem Anschlag.

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