Das war eine bittere Lehrstunde für den VfL Wolfsburg. Gegen den SSC Neapel ging das Team von Trainer Dieter Hecking in der heimischen VW Arena mächtig baden. Am Ende stand es 4:1 für die Gäste aus Italien. Und man fragte sich unwillkürlich, ob Hecking seine Spieler vor dem Hinspiel des Viertelfinales der Europa League nicht nachdrücklich davor gewarnt hatte, dass Gonzalo Higuain oder auch Marek Hamsik brandgefährliche Spieler sind, die das Potenzial haben, sich in jedem Team der Welt durchzusetzen. Spätestens seit dem Abpfiff der Partie wissen es die Akteure des Bundesligisten nun.
Der Spielbericht: 80 Minuten zum Vergessen
Gerne würde man den Wolfsburg-Fans Mut machen und schreiben, dass bestimmte Spieler fehlten, die das Blatt hätten wenden können. Doch dies ist nicht die Wahrheit. Die Niedersachsen spielten mit ihrer ersten Elf und stellten sich dabei einfach selten dämlich an. Insbesondere in der Abwehr zeigte der VfL nichts davon, was ihn in der Bundesliga auf den zweiten Platz gebracht hatte.
Higuain, der durch eine sehr unfaire Spielweise auffiel, konnte schon in der 15. Minute das 1:0 für den SSC erzielen. Es folgte die Hamsik-Show: Der Slowake erzielte in der 23. Minute das 2:0 und legte in der 64. Minute das 3:0 nach. Sein erstes Tor war ihm vom Higuain aufgelegt worden, der einen Sahnetag erwischt hatte. Gabbiadini sorgte in der 77. Minute per Kopf für das 4:0. Nicklas Bendtner konnte 180 Sekunden später nur noch für sehr geringfügige Ergebniskosmetik sorgen. Die ersten 80 Minuten waren ein Armutszeugnis für die Wolfsburger, die viel zu hochmütig in das Spiel gegangen waren. Hätte Keeper Diego Benaglio an diesem Tag nicht Normalform gehabt, wäre es wohl noch wesentlich finsterer geworden. Wolfsburg muss im Rückspiel in der kommenden Woche mindestens vier Tore erzielen, um weiterzukommen. Dies erscheint unmöglich.